Repost eines Beitrages von Christian Dirschl (Chief Content Architect im Innovation & UX Team von Wolters Kluwer Deutschland)

Auf der virtuellen Extended Semantic Web Conference (ESWC) 2020 wurden kürzlich wissenschaftliche Ergebnisse und technologische Innovationen rund um semantische Technologien diskutiert. Christian Dirschl, Chief Content Architect im Innovation & UX Team von Wolters Kluwer Deutschland, war ebenfalls vertreten und hat Erkenntnisse zum Thema „Wissensgraphen“ beigesteuert.

Als wissensintensives Unternehmen arbeitet Wolters Kluwer kontinuierlich am Ausbau seines globalen Wissensgraphen. Ziel ist es, auf dieser Basis künftig digitale Expertenlösungen für alle Zielgruppen zu entwickeln. Auf der Extended Semantic Web Conference (ESWC) 2020 haben wir kürzlich Einblicke gegeben, wie aus unserer Sicht Wissensgraphen die digitale Transformation von Geschäftsmodellen unterstützen und welche Herausforderungen dabei bestehen.

Präsentation.

Es gibt bereits konkrete Anwendungsszenarien im Bereich Recht und Öffentliche Verwaltung, die zeigen, wie Wissensgraphen komplexe Zusammenhänge sicher und verlässlich abbilden und Wissen so noch effizienter genutzt werden kann. Ein Beispiel ist unsere neue Expertenlösung CaseWorx, bei der es z.B. wichtig ist, Personen und Unternehmen über die Zeit hinweg in die richtige Beziehung miteinander setzen zu können.

Doch es gibt auch zentrale Herausforderungen, die wir nicht zuletzt auf der ESWC mit der Forschungscommunity diskutiert haben: Skalierbarkeit: Was tun, wenn ein Graph von einer Million Elementen auf eine Milliarde Elemente anwächst? Und Nachhaltigkeit: Wie hält man einen Graphen über Jahre aktuell, ohne dass er an Aussagekraft und Korrektheit verliert?

Wichtig für die weitere Zusammenarbeit von Forschung und Praxis im Bereich Wissensgraphen ist aus unserer Sicht der permanente Austausch über Probleme und innovative Ideen sowie die gemeinsame Arbeit an standardisierten Prozessen, Inhalten und Anwendungen. Nur so kann das Problem der Komplexität aufgebrochen werden. Umso dankbarer waren für auf die erste Frage, die uns auf der ESWC gestellt wurde: „Gibt es etwas, das Sie daran hindert, einen Wissensgraphen zu bauen?“ Ich konnte aus voller Überzeugung mit „Nein“ antworten. Wissensgraphen werden immer wichtiger, aber an vielen Stellen ist die Arbeit daran noch sehr manuell und mühsam. Genau dort müssen wir gemeinsam ansetzen.